Kunstaktion "Wachsender Adventskalender 2006" - Tag 13

Größe ist mit Vernichtung (Feuer) verbunden. Der Schwache kann sich der Gewalt durch Flucht entziehen.  Inge und FraWi Servaes

Ist es Unheil, das mir auflauert, oder ist es der gute Geist, der meine Wege bewacht?

Ich denke mal positiv und spreche mit Psalm 23:  "Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir."  Josef Grüning

Die Fensterbilder von Wilhelm Schiefer wecken im Betrachter fast immer zwei Fragen:   1. Was wird dargestellt? 2. Was soll das Dargestellte ausdrücken? Da ich nicht genau erkennen kann, was das dreizehnte Bild zeigt, kann ich auch nicht sagen, worum es dem Künstler geht. Ich habe nur einige Assoziationen, die allerdings dem Bild nicht in jedem Punkt gerecht werden und mir auch nicht gefallen.                                         Erstens: Es brennt lichterloh, ein Mensch versucht zu helfen. Ein anderer, dessen angeschnittenes Profil im Vordergrund zu sehen ist, schaut nur zu, er ist der typische By-Stander.                                                                                          Zweitens: Da malocht jemand, etwa in der Glut eines Hochofens. Der Arbeiter wird von einer übermächtigen Person überwacht.                                                         Drittens: Es hat eine Explosion gegeben, Mittel in einer ideologischen Auseinandersetzung. Reste eines Fahrzeugs brennen. Jemand will helfen. Im Vordergrund links, für den Helfenden unsichtbar, die Verkörperung der Macht, die hinter den teuflischen Anschlägen steckt.
Im Gedächtnis bleibt vor allem dieses unangenehmen schwarze Profil haften. - Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, einmal nicht weiter zu wissen.
Helmut Engels

Prometheus brachte den Menschen das Feuer - Symbol für Licht und Wärme, aber
auch für Vernichtung. Er wurde dafür von Zeus grausam bestraft. In fast allen Religionen und Kulturkreisen spielt der Feuerkult eine zentrale Rolle. Dass der Künstler dieses Motiv gerade für heute, den Tag der Santa Lucia auswählte, lässt vermuten, dass er an die "Lichtbringerin" und an Christus, das Licht der Welt, erinnern will. Aber es bleibt die Mehrdeutigkeit. Es kommt auf den Menschen an, was er aus dem Feuer macht. Das ist der Unterschied zum antiken Denken.  Ilse und Ludwig Petry, Meerbusch

 

Ein Mann will sich in einer Ruine verstecken. In der Decke sind ein paar Löcher. Der Mann merkt nicht, dass sich in der Ruine jemand befindet, der ihn beobachtet. Die Situation ist voll gefährlicher Spannung, unheilschwanger. Was wird daraus entstehen?                Utz Peter Greis

Die Welt brennt! Eine riesengroße Diktator-Fratze links am Bildrand jagt den Menschen – aus der Höhe? Wohin? Rennt er in die zweite Fratze hinein?  Dr. Karl Remmen

 „Licht in dunkler Zeit oder ein Feuer, das sich ungebremst ausbreitet? Hoffentlich ist es nicht der Weihnachtsbaum“, denkt sich WZ−Mitarbeiter Sven Prange beim Blick auf das 13. Motiv des wachsenden Adventskalenders von Wilhelm Schiefer.     Westdeutsche Zeitung  -  14.12.2006



 

Kommentare sind willkommen (bitte die Bild-Nummer vermerken)               christa_kolling@yahoo.de

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© Wilhelm Schiefer (2002)